GRID alive
2010

Verlag Carl Ueberreuter, Wien

ISBN 978-3-8000-5570-8

12,95 €

 

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Zusammenfassung

ZurückMitDir

Dieser ganze Liebesscheiß kotzt mich an!“, fluchte Anabell. „Ich komm’ mir vor wie zwölf. Ich will das nicht, verdammt!“
Und im nächsten Augenblick begann sie wieder zu weinen.
„Dann hör auf damit, Anna!“, zischte Ljusja böse, „Und benimm dich nicht wie zwölf!“
Sie lehnte sich zurück und steckte sich eine Zigarette an. „Dein Lidschatten verschmiert. Und ich hasse es, wenn du heulst!“, ergänzte sie dann leise.
„Und ich hasse es, wenn du rauchst – und schon gar nicht bei mir im Zimmer!“, giftete Anabell zurück und schniefte.
Aber natürlich hörte weder die eine auf zu weinen, noch die andere auf zu rauchen.
Ljusja nahm einen paar tiefe Züge, lehnte sich dann auf dem Sofa weit nach hinten und blies den Rauch steil an die Decke.
„Weißt du, Anna. Ganz ehrlich – wenn ich das sehe, freue ich mich manchmal dass ich fett und hässlich bin. Deine Probleme hab’ ich schon mal nicht!“
„Du bist nicht fett und hässlich. Fang nicht wieder damit an! Du hast vielleicht zweieinhalb Pickel - die spätestens wieder weg sind, bis du achtzehn bist. Und vielleicht fünf Kilo zu viel – die aber nicht aus Fett sondern hauptsächlich aus Muskeln bestehen. Und die längst besser aussähen, wenn du nicht dauernd darüber reden würdest, sondern …“
„… keine Pommes mit Mayo mehr essen würde. Ich weiß. Sagt Miss-Germany-kann alles-essen-und-wird-nicht-fett …
Sagt Miss-World-jeder-Typ-läuft-ihr-nach-und-will-sie …
Sagt Miss-Universum-schönste-Frau-der-Welt …“
Anabell sah sie traurig an: „Sagt Miss-Liebeskummer. Die nicht mehr weiter weiß!“

Wie eine Liebesgeschichte beginnt der Thriller um die künstliche Intelligenz GRID, die von Joker programmiert wird und seine Clique mit Anabell, Ljuja und Nils in ein wildes Abenteuer stürzt.

Der hochbegabte Johannes, genannt Joker, und seine Clique planen ein kühnes Vorhaben. Im Grid, einem Verbund von Hochleistungsrechnern der Universität, wollen sie heimlich eine künstliche Intelligenz programmieren. Der Anfang klappt wunderbar, doch dann entwickelt sich GRID, das von Joker geschaffene Wesen, in eine Richtung, die niemand vorhersehen konnte.
Gut, dass Joker seine Möchtegern-Freundin Ljusja zur Seite hat. Sie schafft es ihm zu beweisen, dass man hochintelligent, aber zugleich dumm wie ein Stück Seife sein kann.

 

Pressestimmen:

Florian Hilleberg im Online-Magazin LITTERA, Die Welt der Literatur, 27.7.2010: ... Gekonnt beschreibt Ziegler die Faszination der Möglichkeiten moderner Computertechnologie, warnt aber zugleich vor einem allzu unbedachten Umgang damit und deren Missbrauch. Aber auch die emotionalen Angelegenheiten werden äußerst realistisch und nachvollziehbar behandelt, frei von jeglicher Seifenoper-Romantik. Zieglers Stil ist ausgefeilt und minimalistisch, die Handlung rasant und packend. An diesem Buch werden nicht nur Jugendliche ihren Spaß haben, auch Erwachsene werden kurzweilig und durchaus anspruchsvoll unterhalten.
( http://www.literra.info/rezensionen/rezension.php?id=4688 )

Karen Kerschke im ekz-informationsdienst
...es ist spannend geschrieben und man fragt sich, ob es tatsächlich möglich ist, dass künstliche Intelligenz nicht mehr kontrollierbar ist. Besonders interessant wird das Buch auch dadurch, dass eine der Hauptpersonen hochbegabt ist und damit noch andere Probleme auftreten.,

Buchtipp online:
“GRID alive” ist ein unglaublich spannend erzählter Cyber-Thriller. Und damit nicht genug: Das Buch überrascht und verführt auch mit ein zarten Liebesgeschichte, die sich toll liest und zum Träumen verleitet. Ein wahres Wechselbad der Gefühle ist also bereits vorprogrammiert, wenn man “GRID alive” zum ersten Mal aufschlägt. Toll!

Phantastiknews.de online:
... Verpackt wurde dies in eine zunächst unspektakuläre, dennoch aber den Leser packende Handlung. Das liest sich spannend und intensiv, fesselt nicht nur durch die vordergründige Handlung eines sich verselbstständigenden Computerprogramms sondern auch, ja insbesondere, durch die Schicksale, die uns vorgestellt werden und hält ein glaubwürdiges Happy-End für uns bereit.
( http://www.phantastiknews.de/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=1714:reinhold-ziegler-grid-alive-buch&catid=42:rezensionen&Itemid=62 )

Buchvergleich.de online: ...Ein fesselnder Thriller, nicht nur für Jugendliche. Hervorragend recherchiert und mit authentischen Charakteren versehen bietet GRID Alive kurzweilige Unterhaltung auf gehobenem Niveau.
(http://www.buchvergleich.de/index.php?readID=1670 )

Leserwelt.de online:
Das aktuelle Thema "Künstliche Intelligenz" wurde hier in der interessanten Kombination - spannender Jugendthriller + gefühlvolle Romantik - sehr ansprechend verpackt, sodass es sowohl Computerfans als auch Thriller- und Romantikleser verschiedener Altersstufen gleichfalls ansprechen kann. Das Jugendbuch ist eine interessante Kombination aus zwei unterschiedlichen Genres, welche die Gefühlswelt und Wertigkeiten, die für diese Altersgruppe oft sehr aktuell ist, realitäsnah und gut widerspiegelt. Ein sehr empfehlenswertes  Lesevergnügen für alle, die gerne spannende Geschichten mit einem Schuss Gefühl lesen.
(http://www.leser-welt.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3172:grid-alive-reinhold-ziegler&catid=36:krimisundthriller&Itemid=139 )

 

Leseprobe:

Er schwieg. Er merkte, dass es ihn drängte, Ljusja alles zu erzählen. Alles. Aber etwas verschloss ihm den Mund. Etwas flüsterte ihm ein, halt die Klappe, vertraue nur dir selbst.
„Was ist?“, fragte sie. „Irgendwas ist doch!“
Er schüttelte den Kopf. Sie sah ihn an und schwieg. Sah ihn einfach nur an. Lange.
Erst sagte er noch leise: „Ach nichts! Alles cool!“
Aber sie sah ihn weiter an.
„Mit GRID!“, meinte er schließlich. Er zögerte. Ljusja drängte ihn nicht, sie sah ihn nur an und wartete. Schließlich begann er doch zu sprechen:
„Mitten in der Nacht geht der Rechner an. Ich weiß, wie man so etwas macht, aber ich weiß nicht, warum er es kann. Er sieht mich durch sein Kameraauge da liegen. Er ruft: ‚Aufstehen, Joker!’, bis ich mich an den Bildschirm setze. Dann fragt er komische Sachen. Einmal fragte er: ‚Was ist deine Lebensdauer, Joker? Wann wirst du abgeschaltet?’ Er will, dass ich mich mit ihm über so etwas unterhalte.
Gestern Nacht wollte er wissen ‚Bist du gut, Joker, oder böse?’ Ich sagte ihm, dass ich versuche gut zu sein, dass es nicht immer gelinge. Da sagte er ‚GRID will böse sein, ist da okay?’ Er will böse sein! Ich habe versucht ihm zu erklären, dass es böse sein für ihn nicht gibt. Man kann ja nicht böse sein, man kann nur böse handeln. Und da er nicht handeln kann, kann er allenfalls böse denken – ist doch so, oder?“ Er sah Ljusja fragend an.
„Klingt scheißkompliziert, was ihr da besprecht. Nachtphilosophie, oder so. Aber macht dir das wirklich Angst?“
„Er sagt noch andere Sachen.“
„Und zwar?“
„Er sagt: ‚Löschen ist böse.’ Er könne mich ‚löschen’, oder Anabell oder Nils. Er sagt …“, Joker zögerte einen Augenblick, „… er sagt, er würde vor allem gerne Nils löschen.“
Ljusja war hoch geschreckt. „Nils löschen! Das ist doch verrückt. Was meint er mit ‚löschen’? Töten? Aber er kann doch niemanden töten, oder? Das kann er doch nicht, oder?“
Joker zuckte die Schultern. „Ich sag nein, kann er nicht. Aber er sagt ja, kann er. Ich frage ihn, wie er das machen will, und er sagt, es wäre eine gesperrte Information.“
„Und was heißt das?“
„Das weiß ich nicht. Immer, wenn es hart auf hart geht, kommt er mit seinen gesperrten Informationen. Er kann nicht lügen, weißt du. Aber er sagt dann einfach nichts mehr zu dem Thema. Ich weiß nicht, woher er das hat.“
Er legte den Arm um sie und zog sie an sich. Sie legte müde ihren Kopf an seine Schulter. „Aber du schaffst das, oder? Du könntest ihn löschen, oder? Oder ihn umerziehen. Du bist Joker, du schaffst alles, ist doch so, oder?“, sagte sie und gähnte.
Er zuckte mit den Schultern.
„Ja, schon, ihr nennt mich alle Joker, schon ewig. Weil ich alles kann, so Schulquatsch und so. Mitten im Spiel zieht man seinen Joker und kann ihn für alles einsetzen. Klingt cool. Ich hab auch immer gedacht, das wäre cool. Aber GRID …, GRID ist irgendwie scheißtodernste Wirklichkeit, das ist nicht so Schulquatsch, verstehst du?“
Er drehte den Kopf zu ihr und sah sie fragend an. Da merkte er, dass sie an seiner Schulter eingeschlafen war.
 

 

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